Feierstunde mit Landrat Heiner Scheffold

Die Zelter-Plakette ist die höchste deutsche Auszeichnung für Amateur-

Chöre. Der Bundespräsident verleiht sie alljährlich an Chöre, die seit mindestens 100 Jahren ununterbrochen musikalisch wirken. Um die Auszeichnung zu erhalten, muss ein Verein besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes erworben haben.

Wir wussten von Anfang an, dass die Hürde hoch sein würde, um diese außergewöhnliche Auszeichnung zu erhalten. Doch, angetrieben von unseren ehemaligen Vereinsvorständen, wagten wir die Beantragung – und wurden belohnt. Zum Ende unseres 100-jährigen Jubiläumsjahres überreichte Landrat Heiner Scheffold am Dienstag, 14.12.2021 im Rahmen einer feierlichen Stunde in der St. Stephanuskirche unserem Vorstand Klaus Ascher die Zelter-Plakette samt Urkunde.

Doch zunächst wagte Klaus einen Blick in die Zukunft. Er stellte die Frage, wo unsere Chöre wohl in 50 Jahren stehen werden. Was müssen wir tun, wie sollen wir heute schon handeln, damit wir zukunftsfähig sind. Wie wird sich das digitale Chorleben, das sich während der Pandemie notgedrungen entwickelt hat, weiterentwickeln?

Nach diesem Blick nach vorne, schaute Landrat Scheffold zunächst mal zurück in die Anfänge der Chorgemeinschaft und stellte schlussendlich fest, dass der Verein eine gute Entwicklung genommen hat und heute durch seine Vielfältigkeit heraus sticht. Er ging auf die Bedeutung der Vereine in unserer Zeit ein und betonte, dass sie die tragenden Säulen des Gemeinwesens sind. Vereine, eben auch Chöre, wirken integrierend und geben Heimatgefühl. Sie verbinden die Generationen und tragen zum Wir-Gefühl bei.

Bürgermeister Walz erinnerte an die Menschen, die in der Vergangenheit in der Chorgemeinschaft gewirkt haben. Er meinte zurecht, dass diese Auszeichnung all jenen gehört, die den Verein in seiner langen Geschichte lebendig gehalten haben. Wären sie bei der Ehrung dabei, wären sie sicherlich voller Stolz und Dankbarkeit.

Karin Baumeister bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde für das Engagement der Chorgemeinschaft bei kirchlichen Feiern. Außerdem las sie aus einem Brief von Bischof Gebhard Fürst vor, der den Verein ein paar Tage vor der Ehrung erreichte. In diesem Brief bedankt sich der Bischof bei all jenen, die sich in dieser Krisenzeit für die Kirchenmusik und die Chöre einsetzen.

Durch die Lieder des Gemischten Chores, der in wechselnder Besetzung sang und die St. Stephanuskirche zum Klingen brachte, und durch das gekonnte Orgelspiel von Fritz Kneer bekam die feierliche Stunde eine ganz besondere Note. Am Ende waren sich alle einig, dass es für den Abschluss des Jubiläumsjahres keinen besseren Anlass und keinen besseren Ort hätte geben können.